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Historie

Lauscha wurde 1597 durch den Bau einer Glashütte von Christoph Müller und Hans Greiner gegründet. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich die Heimarbeit im Bereich der Glasindustrie. Sehr viele Einwohner arbeiteten als Glasbläser zu Hause. Tagsüber gingen sie in ihrer Wohnung der Arbeit nach- meist war die ganze Familie eingespannt- und abends suchten sie den Kontakt zu ihren Mitbürgern. Es entstanden in dieser Zeit viele Vereine, darunter mehrere Gesangsvereine und erste Musikkapellen, die in loser Form bei aller Art von Festen in Lauscha spielten.

1860 gründete sich daraus der Musikverein I und 1864 gab es bereits einen zweiten Musikverein „Die Pappenheimer“. Die Besetzung der Vereine bestand aus Streichern und Bläsern. Sie spielten klassische Musikstücke wie Ouvertüren, Opernsätze und Sinfonien. Einige Musiker waren Mitglieder in Militärkapellen und bereicherten nach der Wiederkehr aus dem deutsch-französischem Krieg und den 1.Weltkrieg die Orchester mit ihrem Wissen und Können. Höhepunkt in Lauschas Musikleben stellt die Beethoven-Ehrung 1927 dar. Alles wurde vom Chorsänger bis zum Instrumentalisten vom Volk veranstaltet. Das Jahr 1937 stellt den Höhepunkt des Orchesterwesen in Lauscha dar. Vom 05.-07-Juni fand in Karlsruhe das Fest der deutschen Volksmusik statt. Über 600 Orchester wurden erwartet. Beim Wertespiel des Wettbewerbes spielten die Lauschaer die Konzertouvertüre für großes Orchester von Julius Rietz. Nachdem der letzte Ton verklungen war, setzte tosender Beifall ein und das Lauschaer Orchester wurde „mit großen Erfolg“ und der Höchstpunktzahl bewertet.

Ostern 1946 fand das erste klassische Konzert nach dem 2.Weltkrieg statt. Im Winterhalbjahr wurde Streichmusik und im Sommerhalbjahr Blasmusik gespielt, das heißt die meisten Musiker spielten ein Streich-und ein Blasinstrument. Das Orchester erhielt den Namen „Laiensinfonieorchester Lauscha“.

Leider wurde die Ausbildung des Nachwuchses vernachlässigt bzw. durch die Bildung staatlicher Musikschulen behindert. Die Mitgliederzahl sank beträchtlich und das Orchester löste sich in den Jahren 1966/67 auf. Eine kleine Besetzung spielte noch bei Kirmsen und ähnlichen Veranstaltungen.

Quelle:
Gramß, Anna: Chronik der Musikgeschichte der Stadt Lauscha. Lauscha 2012